Leistungsmessung
Aus eigener Erfahrung können wir berichten, dass nicht jeder Leistungsprüfstand die reelle Leistung angibt.
Oft führen zu geringe Luftmassenströme zur Kühlung der Ladeluft zu ungewollten Regeleingriffen der Motorelektronik, was zu einem geringeren Drehmoment und damit geringerem Leistungsergebnis führt.
Fahrzeuge wie ein RS4 B5 z.B. werden meist im 5. Gang auf einem Prüfstand betrieben. Bei Nenndrehzahl wird eine Geschwindigkeit von ca. 250 km/h erreicht. Die Kühlluft, die aus dem Gebläse vor dem Fahrzeug ausströmt, erreicht diese hohen Geschwindigkeiten oft nicht. So kommt es zu einer höheren Temperatur der Ladeluft als auf der Straße.
Bei mehreren Messungen hintereinander ist dann oft zu sehen, dass die Spitzenleistung immer geringer wird. Lange Pausen zwischen den Messungen oder mit Wasser benetzte Ladeluftkühler bringen Abhilfe, lösen das Problem aber nicht.
Warum also nicht auf der Straße/Autobahn messen? Da wo man konstante und reelle Umgebungsbedingungen hat!
Bislang gab es noch keine verlässliche, reproduzierbare Möglichkeit die Leistung und das Drehmoment des Fahrzeugs auf der Straße zu messen.
Die Ungenauigkeit, die die Messmittel an den Tag legen, führen zu hohen Streuungen in den Ergebnissen. Verschiedene Systeme nutzen eine Standortdefinition über mehrere Satelliten und eine Änderung der Position mit einer hohen Abtastung gemessen und können durch die Änderung der Zeit dann auf die Beschleunigung und mit Hilfe des Gewichts und anderen Parametern auf die Leistung umrechnen. Jedoch streuen die Ergebnisse dieser Messungen relativ stark, da jede Messgröße einen Messfehler mit sich bringt und die Addition der Fehler dann einen großen Anteil haben kann.
Das insoric RealPower misst die Änderung der Raddrehzahl beim Beschleunigen in einem definierten Gang mit einer Abtastung von 10 Hz, also 10-mal in der Sekunde. Durch die Messwerte Raddurchmessers, Gewicht des Fahrzeugs, Luftdruck und Außentemperatur kann das System das Drehmoment und die Leistung berechnen und anschließend nach EWG oder DIN korrigieren, um die Vergleichbarkeit mit anderen Messsystemen herzustellen. Um die Leistung am Motor, also an der Kurbelwelle zu messen muss eine Beschleunigung von knapp über Leerlaufdrehzahl bis zum Drehzahlbegrenzer und eine anschließende Ausrollen im Leerlauf durchgeführt werden. Beim Beschleunigen werden die Kräfte am Rad berechnet und beim Ausrollen kommen dann die so genannte Schleppleistung, also alle Widerstände, wie Aerodynamik, Rollreibung der Reifen, Widerstände der Antriebswellen und im Getriebe dazu. Diese beiden Werte werden addiert und führen zu der Leistung, die der Motor abgibt.
Diese Messmethodik erlaubt reproduzierbare Messergebnisse mit relativ geringem Aufwand.
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